Impfung am Küchentisch bald Realität Würzburg - Deutschen und französischen Forschern ist es gelungen, einen Impfstoff gegen die von Zecken übertragene Infektionskrankheit Borreliose herzustellen. Das Besondere: Er wird von Tabakpflanzen produziert, das bedeutet, dass in der Zukunft Impfstoffe in essbaren Pflanzen wie Kartoffeln und Salat hergestellt werden könnten. Man würde die Impfung also nicht mehr injiziert bekommen, sondern einfach essen. Zurzeit arbeiten amerikanische Forscher daran den Impfstoff gegen Hepatitis in Tomaten zu produzieren, das Gemüse mit dem Impfstoff könnte dann auch zum Beispiel ganz normal im Kühlschrank aufbewahrt und verzehrt werden.

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Bislang werden Impfstoffe mit großem Aufwand in Bakterien oder Zellkulturen produziert. Obwohl Experimente mit gentechnisch veränderten Pflanzen zur Impfstoff Herstellung nicht neu sind, gelang den Forschern jetzt der entscheidende Durchbruch: Die DNA des Borreliose-Impfstoffes wird nicht wie bisher üblich in den Zellkern der Pflanze integriert, sondern in die Chloroplasten( jede Pflanzenzelle enthält etwa 100 dieser kleinen grünen Partikel, die für die Photosynthese zuständig sind). Dadurch erhöht sich die Produktion des Impfstoffes enorm. Die Chloroplasten der Tabakpflanzen erfüllen darüber hinaus noch eine weitere Voraussetzung: Sie produzieren nicht nur das Protein gegen Borreliose, sondern statten es auch mit den nötigen Fettsäuren aus, ohne die der Impfstoff wirkungslos wäre. So können also nicht nur wie bisher angenommen ausschließlich Bakterien diese ganz spezielle Veränderung eines Proteins erledigen, auch Chloroplasten sind offensichtlich dazu in der Lage Noch gibt es in Europa für Menschen keine Schutzimpfung gegen Borreliose, eine bakterielle Erkrankung, die nur durch Zecken übertragen wird und nur schwer zu diagnostizieren ist. Ein nichtrechtzeitiges Behandeln der Infektion mit Antibiotika kann zu schweren Spätfolgen, etwa Gelenkentzündungen und Nervenstörungen führen. Es werden aber noch einige Jahre vergehen bis der Impfstoff aus den Würzburger Tabakpflanzen seinen Einsatz findet. Als nächste Stufe des Experimentes wird der Impfstoff erst einmal an Mäuse verfüttert, wozu der Tabakgehalt der Pflanzen reduziert werden muss. Danach soll versucht werden, das Protein gegen Borreliose in die Chloroplasten essbarer Pflanzen zu integrieren. Doch selbst wenn alle Tests positiv verlaufen wird der Impfstoff in Europa wenig nützen, da es hier drei Borreliose-Erreger gibt. Nur in Amerika kann er vor der Infektion schützen, dort gibt es nur einen Erreger. Für die Forschung sind die Erfahrungen mit den Impfstoff produzierenden Tabakpflanzen jedoch von großer Bedeutung.

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