Die Autoren einer neuer Studie sagen aus: Homöopathische Medikamente zeigen keine pharmakologische Wirkung. Wieder einmal kommen Wissenschaftler zu einem schlechten Ergebnis in Bezug auf alternative Heilmethoden. Homöopathie nütze nichts, so die Autoren einer Untersuchung der Universität Bern und hinterfragen damit etwas, was unzählige Ärzte und Patienten tagtäglich erfahren.
Placebo-Effekte seien die tatsächlichen Wirkungen homöopathischer Behandlungen. Doch wer selbst einmal in der medizinischen Forschung gearbeitet hat, der weiss:
Soviele Wissenschaftler es gibt, die sich mit einem Thema befassen, soviele unterschiedliche Meinungen und Interpretationen kann es zu wissenschaftlichen Daten auch geben. Das Wissenschaftsmagazin "nano" beleuchtet daher in seiner Sendung vom 16. Dezember 2005 die Details dieser Studie

„Homöopathie am Ende: Alles nur Abzocke mit Placebos?“

3sat-Zukunftsmagazin „nano“ mit Schwerpunkt über neue Studie

Freitag, 16. Dezember 2005, 18.30 Uhr, 3sat

Info:
Eine neue und die bisher größte und umfassendste medizinische Studie lässt kein gutes Haar an der Homöopathie. Die Präparate seien nicht besser als Scheinmedikamente ohne jeden Wirkstoff, so genannte Placebos, erklärt ein Schweizer Forscherteam um Matthias Egger von der Universität Bern. Ärzte sollten ihren Patienten jetzt offen sagen, dass die Homöopathie nur auf Glauben und Einbildung beruhe. Das 3sat-Zukunftsmagazin „nano“ erklärt die Studie, hinterfragt die Ergebnisse und zeigt die etwaigen Folgen für Patienten und Krankenkassen auf.

Eine Forschergruppe von der Universität Bern hat in einer Meta-Studie 110 Homöopathie- mit 110 Schulmedizin-Studien verglichen. Die Forscher verglichen den jeweiligen Wirkstoff mit einem Placebo. Zudem vergaben sie allen Studien eine Note, in die Teilnehmerzahl und Qualität der Studie einflossen. Das Urteil der Mediziner fällt sehr deutlich aus. Die Zeit für immer neue Studien sei jetzt vorbei. Man müsse feststellen, dass der Effekt der Homöopathie vergleichbar sei mit dem von Placebos, also nicht das Mittel, sondern allenfalls der Glaube daran helfe, heißt es in der entsprechenden Ausgabe des britischen Fachblatts „The Lancet“. Das bedeutet allerdings nicht, dass homöopathische Medikamente und Placebos in jedem Fall wirkungslos sind. Denn Scheinmedikamente können beispielsweise im Gehirn allein durch den Glauben an die Wirkung des Medikaments die Ausschüttung von körpereigenen Schmerzmitteln anregen.

Bei der Homöopathie werden Pflanzen- und Mineralien-Extrakte eingesetzt. Die Verdünnung ist zuweilen so hoch, dass sich rechnerisch kein Wirkstoff-Molekül mehr in dem Präparat befindet. Deshalb haben Mediziner die alternative Heilmethode von jeher kritisch beäugt.

Es moderiert Stefan Schulze-Hausmann.

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