
Aus Südamerika stammen die Urahnen der Meerschweinchen, die heute noch in den Graslandschaften leben. Die Inkas züchteten vor mehr als 3.000 Jahren die häusliche Form aus den kleinen wilden Kerlen. Die, auch Cuy genannten, Hausmeerschweinchen leben noch heute in den Küchen der Andenbewohner. Auf Märkten werden sie gehandelt und zu besonderen Anlässen auch gegessen.
Sie heißen "Meerschweinchen", weil sie mit den spanischen und holländischen Seefahrern im 16. Jahrhundert übers Meer nach Europa kamen. Sie wurden von den Seeleuten vorwiegend als lebendiger Proviant genutzt, aber erfreuten schon bald als vierbeinige Hausgenossen das Bürgertum in der alten Welt. An der Universität Münster befindet sich das Mekka der Meerschweinchen, wo der Verhaltensbiologe Norbert Sachser die vielfältige Kommunikation an seinen vielen hundert Schützlingen beobachtet.
Bei kaum einem anderen Tier ist der Zusammenhang von sozialer Umwelt so gut untersucht wie bei den kleinen Nagern. Die Meerschweinchen gelten in der Verhaltensbiologie nun als Modell für die Analyse sozialer Strukturen.