Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Bayern (* 25. August 1845 in München, Schloss Nymphenburg; † 13. Juni 1886 im Würmsee, dem heutigen Starnberger See, bei Schloss Berg), aus dem deutschen Fürstenhaus Wittelsbach stammend, war vom 10. März 1864 an bis zu seinem Tod König von Bayern. Nach seiner Entmündigung am 10. Juni 1886 übernahm sein Onkel Luitpold als Prinzregent die Regierungsgeschäfte. Ludwig II. hat sich in der bayerischen Geschichte vor allem als leidenschaftlicher Schlossbauherr, unter anderem von Neuschwanstein, ein Denkmal gesetzt, weshalb er volkstümlich auch als Märchenkönig bezeichnet wird.
Der Bayerische Rundfunk berichtet am Montag, den 22.02.2010 ab 22.45 Uhr über König Ludwig II.
König Ludwig II. ist der bekannteste Herrscher, der Bayern jemals regiert hat. Zu seinem Bekanntheitsgrad tragen vor allem die drei prächtigen Schlösser bei, die er mit großem finanziellen Aufwand errichten ließ, aber auch seine exzentrische Lebensweise und sein mysteriöser Tod. Er gilt als politisch desinteressierter "Märchenkönig", der seine Amtsgeschäfte höchst ungenügend wahrgenommen habe und der als Herrscher ohnehin ungeeignet erschien. Tatsächlich jedoch war Ludwig II. ein politisch durchaus interessierter Monarch, der sein Amt ernst nahm und seine Regierungsgeschäfte sorgfältig erfüllte. Dabei mangelte es ihm aber an Durchsetzungskraft und sein monarchisches Selbstverständnis, das nicht mehr in die Zeit passte, kollidierte mit der neuen politischen Realität und vor allem mit der Machtstellung seines Ministeriums. Das tragische und keineswegs „märchenhafte“ Leben Ludwigs II. ist also nicht in erster Linie Folge einer krankhaften geistigen Veranlagung, sondern vielmehr eine Konsequenz aus der Enttäuschung über politische Rückschläge, die der König schon früh einstecken musste. Tief enttäuscht zog er sich zurück und floh in eine Traumwelt. Sein politischer Sturz und sein rätselhafter Tod im Starnberger See machten ihn zum Mythos bis in unsere Tage.