Ein unaufhörliches Pfeifen und Zischen begleitet ihn Tag und Nacht: Überlebensgeräusche. Wolfgang H. hat ALS im fortgeschrittenen Stadium und kann nur mit Hilfe seiner Atemmaske existieren. Amyotrophe Lateralsklerose zerstört die motorischen Nervenzellen.
Die Muskulatur an Armen und Beinen und später auch die Atem- und Schluckmuskulatur können bald nicht mehr stimuliert werden und sterben allmählich ab. Der Film „Wie Handschuhe voll Sand“ erzählt nah an Menschen, die in verschiedenen Stadien an der tödlichen Nervenkrankheit ALS erkrankt sind. Was hat man bisher von dieser Krankheit verstanden? Warum nur so wenig? Welche Therapiemöglichkeiten werden entwickelt? Und vor allem: Wie kann man angesichts des nahen Todes (über)leben?
3sat berichtet über die Krankheit ALS am Dienstag, den 26. Februar 2010 ab 13.45 Uhr.
ALS steht für Amyotrophe Lateralsklerose und bezeichnet eine unheilbare Nervenkrankheit. Der breiten Öffentlichkeit war sie bisher so gut wie unbekannt, obwohl in Deutschland jährlich über 1500 Menschen daran sterben - immerhin doppelt so viele wie an AIDS.
Der deutsche Maler Jörg Immendoff ist 1998 an ALS erkrankt. Was mit einer leichten Schwäche in seiner linken Hand begann, zwingt ihn heute in den Rollstuhl. Malen kann er schon lange nicht mehr. Er hat mit seiner Erkrankung die Öffentlichkeit gesucht, hat von fehlgeschlagenen Therapien berichtet und Mittel für ein Forschungsstipendium gespendet, denn für die Ursachenforschung dieser schweren Krankheit gibt es fast kein Budget.
Krankheitsverläufe wie bei Jörg Immendorff sind eher selten. In der Regel bleiben den Patienten nach dem Auftreten der ersten Symptome nur noch drei bis vier Jahre Lebenszeit.
Die Ursachen dieser Krankheit sind nach wie vor unbekannt. Es gibt zwar einige gesicherte Erkenntnisse, aber auch ein großes Feld von Vermutungen und Hypothesen. Über allem schweben der Schrecken über diese furchtbare Krankheit, die einen unvorbereitet und unaufhaltsam trifft.