Nach Erhebungen des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, (VDE) sind die Anfängerzahlen von Studenten, die sich für ein Studium der Elektrotechnik einschreiben, 2005 bundesweit um ca. 3% zurückgegangen. Dies ist umso mehr verwunderlich, da Studenten dieses Studienganges exzellente Berufschancen haben. Nach Untersuchungen der Industrie werden die jährlich 8.000 Absolventen nicht ausreichen, den Mangel an Elektrotechnik-Experten abzubauen.

Die Elektrotechnik-Absolventen zählen damit zu den meist gefragten Ingenieuren in Deutschland. Gegen diesen Bundestrend hat sich die Anzahl der Studienanfänger an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik 2005 bei den Elektrotechnikstudenten um 23%, bei den Informatikstudenten um 26% erhöht. Der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik (IEF) ist es gelungen, durch ein sehr gut organisiertes und fachlich modernes Studium das Interesse und die Nachfrage nach diesen Studienplätzen an der Universität Rostock erheblich zu steigern. Dies belegen auch die Plätze in bundesweiten Rankings: von 28 untersuchten elektrotechnischen Fachbereichen belegte die Rostocker Elektrotechnik und Informationstechnik Platz zwei und drei bei Studienzeit und Studienbetreuung und Platz sechs im allgemeinen Studentenurteil. Diesem Ergebnis verpflichtet sich die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik. Sie ist derzeit dabei, die bisherigen Diplomstudiengänge in die internationalen Bachelor-/Master-Studiengänge zu reformieren, um es den Rostocker Absolventen noch besser zu ermöglichen, national und international einen attraktiven Arbeitsplatz zu finden bzw. gerade wegen des Expertenmangels gute Berufsangebote aus der Industrie und den Forschungseinrichtungen zu bekommen. Diesem bemerkenswerten Gegensteuern gegen den allgemeinen Bundestrend läuft die von Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommerns derzeit vertretene Bildungspolitik entgegen: Die Beamten fordern, die Bachelor-Ausbildung in den Ingenieurwissenschaften der Universität Rostock abzuschaffen. Dies ist zutiefst kontraproduktiv und zerstört die bisherige Aufbauarbeit der Rostocker Professoren. Es bedeutet, dass motivierte und interessierte Studenten keinen universitären Bachelor-Abschluss in Mecklenburg-Vorpommern mehr erwerben können, der eine Voraussetzung für ein universitäres Masterstudium ist. Sie werden dafür (für immer?) in andere Bundesländer ausweichen. Einmal "verlorene" Landeskinder, zeigt die Situation, zu einer Rückkehr nach Mecklenburg-Vorpommern zu bewegen, ist äußerst schwierig. Damit wird die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt für dieses Land weiter kompliziert. Dringend benötigte Ansiedlungen und Gründungen von Industriebetrieben wird es nicht geben, da die wichtigste Voraussetzung, qualifizierte und ausgebildete Fachkräfte, fehlt. Mit dieser Politik kommt es zu einem fortdauernden Exodus der jungen und zukunftsbestimmenden Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns. Deshalb muss im mittel- und langfristigen Interesse des Landes ein ingenieurwissenschaftliches Bachelor- und Masterstudium an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock weiter möglich sein und die Erfolge in Lehre und Forschung ausgebaut werden. Des ungeachtet wird sich die Fakultät an den vom Bildungsministerium geforderten Einsparmaßnahmen angemessen beteiligen, dabei aber weiterhin das Ziel einer erstklassigen Lehre und Forschung mit allen Kräften verfolgen. Die Professoren der IEF fühlen sich jedenfalls dazu verpflichtet.

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