Das schnelle Wachstum des Tourismus im nördlichen Roten Meer und Golf von Aqaba sowie die ambitionierten Wachstumspläne stellen eine große Gefahr für die Korallenriffe dar. Neben den direkten Schäden durch Taucher hat der Tourismus weitere potentiell bedrohliche Auswirkungen auf die Riffe: Auffüllung des Riffdaches zur Landgewinnung; Sedimentation durch küstennahe Baumaßnahmen; Abwasser; Verschmutzung durch Müll; Übernutzung der fischereilichen Resourcen. Zahlen aus der Literatur und aus unveröffentlichten Berichten, sowie jüngste persönliche Beobachtungen vor Ort ergeben ein alarmierendes Bild: Im Jahre 1997 haben etwa 5,7 Millionen Touristen das nördliche Rote Meer in Ägypten, Israel und Jordanien besucht. In diesen Ländern standen Mitte der 90er Jahre etwa 83.000 Hotelzimmer zur Verfügung and Entwicklungspläne sehen einen Anstieg auf 223.900 im Jahre 2002 vor. Zur Zeit sind rund 19% der Riffe in Ägypten, 100% in Israel und 50% in Jordanien durch Tourismus beeinträchtigt.

Der Fernsehsender 3sat berichtet am 17. September ab 20.15 Uhr über dieses interessante Thema.

Tauchtouristen haben ein neues Paradies entdeckt: Die Korallenriffe im Roten Meer. Vier Millionen Sporttaucher kommen inzwischen Jahr für Jahr dorthin, der Großteil aus Deutschland. Dieser Boom hat seine Kehrseite: Die Massen von Tauchern, darunter unzählige Tauchrowdys, zerstören ein einzigartiges Unterwasserparadies. Auch an Land nimmt die Umweltzerstörung ihren Lauf: Neue Hotelanlagen entstehen, und der Müll wird täglich im Meer entsorgt. Eine regelrechte Decke, vor allem aus Tonnen von Plastikmüll, liegt auf vielen Buchten. Inzwischen wehren sich Bewohner gegen die rücksichtslosen Touristen und Reiseveranstalter. Sie haben sich zur größten Umwelt-Bürgerbewegung Ägyptens zusammengeschlossen und wollen die Zerstörung ihrer einzigartigen Unterwasserwelt aufhalten. Doch kann das überhaupt noch gelingen?
Der Film von Johannes Höflich dokumentiert die letzten Tage in einem bedrohten Paradies: Eindrucksvolle Unterwasseraufnahmen zeigen die Schönheit, aber auch die Zerstörung der Korallenriffe im Roten Meer. Johannes Höflich ist selbst Sporttaucher und hat sich mit Dokumentationen über das Tauchen einen Namen gemacht. Er zeigt den beklemmenden Wettlauf zwischen Umweltschützern und Umweltzerstörern. "Letzte Tage im Paradies" erhielt beim internationalen EKOFILM Festival 2008 den Hauptpreis für die beste journalistische Leistung.

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