Sie haben Wutanfälle, reden immer dazwischen, zeigen sich rücksichtslos und wollen immer im Mittelpunkt stehen. Erzieher und Lehrer sind überfordert, weil Kinder mit diesen Verhaltensweisen in der Überzahl sind.

Die "37°"-Dokumentation "Kleine Haustyrannen" beobachtet am Donnerstag, 09. Juli 2009, 18.00 Uhr auf 3sat den Alltag zweier Familien mit "grenzenlosen Kindern". Der Film geht der Frage nach, warum immer mehr Eltern ihre Kinder verwöhnen und aus ihnen kleine Tyrannen machen. Wo ist der richtige Weg für eine Erziehung im Gleichgewicht?

"Ich mache nur, was mir Spaß macht. Mir kann keiner was befehlen!" Die 15-jährige Linda sagte weiter: "Mein Vater erfüllt mir jeden Wunsch!" Ihre Eltern leben getrennt, kümmern sich aber beide engagiert um Linda und wollen stets das Beste für ihr Kind. Beim Vater, von Beruf Psychiater, bestimmen Grenzenlosigkeit und Verwöhnen den Alltag, die Mutter, als Apothekerin tätig, sieht in der Tochter eine gleichberechtigte Partnerin. Linda schwänzte bereits mit zwölf Jahren die Schule, blieb nachts fort, war respektlos und verhaltensauffällig. Die Situation eskalierte, als sie ihre Mutter tätlich angriff und dabei verletzte. Seitdem lebt Linda in einer therapeutischen Wohngemeinschaft in Wernigerode, wo ihr Alltag sehr strukturiert wird. Therapeuten und Lehrer kümmern sich dort um Jugendliche aus Familien der Mittel- und Oberschicht. Die Einrichtung arbeitet eng mit den Eltern zusammen, versucht ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was zu Hause verändert werden muss. Alle zwei Wochen fährt Linda nach Hause, um dort einen Alltag mit Grenzen und Selbstständigkeit zu erproben. Ein in der Wohngemeinschaft erarbeiteter Verhaltensvertrag soll der Familie helfen, Abmachungen einzuhalten, Grenzen zu setzen und zu akzeptieren. Nicht nur für Linda ist das schwer. Auch ihr Vater, der Regeln und Grenzen bisher ablehnte, weil sich Linda frei entfalten sollte, muss einsehen, dass dies die einzige Chance ist, Lindas Zukunft zu retten.

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