Man hat Wernher von Braun mit vielen Superlativen bedacht: „Kolumbus des Weltalls“, „wichtigster Raketenforscher“ oder „Vater des Mondflugs“. Doch der Ruhm als Raumfahrtpionier, als „treibende Kraft“ beim Bau der Mondrakete „Saturn V“ ist nur eine Seite seiner Biographie. Wernher von Braun hatte schon als Jugendlicher von Flügen ins All geträumt, doch auf dem Weg in den Weltraum paktierte er mit dem NS-Regime.
In Hitlers Vernichtungskrieg baute der versierte Techniker und Organisator für den Diktator „Vergeltungswaffen“. Tausende von Zwangsarbeitern starben beim Bau der Anlagen und der Herstellung der von ihm konstruierten V2-Rakete, Tausende von Zivilisten wurden bei ihrem Einsatz getötet. (Foto-Quelle:Wikipedia)
Die Dokumentation von Stefan Brauburger und Dirk Kämper wird Samstag 04.06.2011 um 20:15 Uhr von Phönix gesendet.
Von Braun war bei Kriegsende 1945 gerade 33 Jahre alt. Nahtlos konnte er seine Karriere in den USA fortsetzen. Von Braun baute nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Atomraketen für die USA. So war seine Technik ebenso Triebkraft für die Rüstungsspirale wie für die Flüge ins All. Als er Anfang der 60er Jahre zum Spurt auf den Mond ansetzte, kam es zur Kubakrise, die auch durch seine Raketen ausgelöst wurde. Was Stefan Brauburger und Dirk Kämper in ihrem Film zeigen, spiegelt in der Karriere des Raketenmanns geradezu beispielhaft die Wechselwirkung von Wissen und Macht, Technik und Moral, Kosten und Nutzen des Fortschritts.